Frauen packen an
Veranstaltungsreihe „weiblich, politisch, erfolgreich" Frauen packen auch in klassischen Männerberufen an
Veröffentlichung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 22.11.2019:
Ob Mechatronikerin, Informatikerin oder Politikerin – Frauen sind auch in klassischen Männerberufen äußerst erfolgreich. Unter dem Motto „Frauen packen an" erhielten Schülerinnen und Schüler bei einer Veranstaltung in Würzburg einen Einblick in die vielen Berufswege, die jungen Frauen heute offen stehen.
100 Jahre sind vergangen, seit Frauen in Bayern und Deutschland zum ersten Mal wählen durften. Vorausgegangen war ein langes Ringen um die Gleichberechtigung zwischen beiden Geschlechtern: „Die Frauen haben das Wahlrecht nicht geschenkt bekommen. Sie haben sich ihr Recht gegen viele Vorurteile und mit großem Engagement erstritten“, betonte Kultusstaatssekretärin Anna Stolz in Würzburg. Die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit hatte im Laufe des Jahres verschiedene Veranstaltungen zur Stellung von Frauen in unserer Gesellschaft auf die Beine gestellt. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres lud nun Anna Stolz, die bereits bei einer Veranstaltung zum Thema Chancengleichheit von Mann und Frau zu Beginn des Jahres ein flammendes Plädoyer für die Gleichberechtigung gehalten hatte.
Unter dem Motto „Frauen in klassischen Männerberufen“ erhielten die zahlreichen Gäste einen Einblick über die Vielfalt der unterschiedlichen Berufswege. „Seinen Beruf heute frei wählen zu dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte Anna Stolz. „In den letzten 100 Jahren ist hier sehr viel passiert. Ob Mechatroniker, Informatiker, Offizier bei der Bundeswehr oder Politiker – junge Frauen können heute genauso wie junge Männer völlig frei entscheiden, was sie einmal werden wollen“, so die Staatssekretärin. Mit Blick auf die oft nicht gleichwertige Bezahlung oder den prozentual geringeren Anteil an weiblichen Führungskräften mahnte sie aber auch: „Trotz aller Fortschritte ist noch viel zu tun. Nichts ist selbstverständlich. Nutzen Sie Ihre Talente und machen Sie sich für Ihre Rechte stark, dann steht Ihnen die Welt offen“, appellierte Stolz an die vielen Schülerinnen und Schüler im Publikum.
Das bayerische Kultusministerium engagiert sich mit zahlreichen Initiativen für Gleichberechtigung und Chancengleichheit. So wird unter anderem in der Lehreraus- und -fortbildung der Fokus auf eine praxisnahe Unterrichtsgestaltung gelegt, die sich an der Lebenswirklichkeit von Mädchen und Jungen orientiert. Auch am jährlichen bundesweiten Girls‘ und Boys‘ Day lernen Schülerinnen und Schüler, die bisweilen stark vom Geschlecht abhängigen Berufswege zu hinterfragen. Dass diese Pfade keineswegs festgelegt sind, zeigten die Teilnehmerinnen der abschließenden Podiumsdiskussion in Würzburg mit ihren erfolgreichen Berufslaufbahnen in klassischen Männerberufen. Ebenfalls unter den Gästen war Walter Heußlein, Präsident der Handwerkskammer in Unterfranken, wo regionale Arbeitskreise junge Frauen bei der Wahl eines handwerklichen Ausbildungsweges unterstützen. Das duale System ist dabei für Anna Stolz „Erfolgsgarant und Markenzeichen. Mit unserer ausgeprägten beruflichen Bildung sichern wir die wirtschaftliche Zukunft im Freistaat. Auch dank so vieler starker Frauen.“
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Der Jakob-Preh-Schule wurde eine besondere Ehre zuteil: Mit auf dem Podium saß die 27-jährige Auszubildende Jasmin Stumpf aus Oberstreu, eine Schülerin der Jakob-Preh-Schule. Frau Stumpf absolviert derzeit eine Ausbildung zur Mechatonikerin bei Schaeffler Technologies AG & Co. KG in Schweinfurt und befindet sich im dritten Ausbildungsjahr. Ruhig, selbstbewusst und sehr sympathisch ging die junge Frau auf die Fragen des Moderators ein. Gesprochen wurde über den bisherigen beruflichen und auch privaten Lebensweg von Jasmin Stumpf, über die Gründe, die sie dazu bewegten, sich für einen "Männerberuf" zu entscheiden und wie sie die bisherige Ausbildungszeit für sich persönlich wahrgenommen hat.
Der Blick richtete sich auch ganz grundsätzlich auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Arbeitswelt, auf die Vielzahl von Möglichkeiten, die sich engagierten Frauen heute bieten und die Durchlässigkeit der Bildungssysteme, die es Männern wie Frauen heute gestattet, je nach Lebenssituation den richtigen Weg für sich selbst finden zu können.
Foto: Unterhielten sich über erfolgreiche Frauen in klassischen Männerberufen: Walter Heußlein, Präsident der Handwerkskammer für Unterfranken, Daniela Schleich, Fahrzeuglackierermeisterin, Moderator Volker Omert und Jasmin Stumpf (v.li.); Foto: Jakob-Preh-Schule
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