Mit einem breiten Lächeln und hoch motiviert betrat Florian Gößmann Anfang Mai die Räumlichkeiten der Firma Spreyer Werkzeugtechnik in Limburg - fest entschlossen, sein praktisches Wissen und seinen pädagogischen Horizont zu erweitern.
Im Betrieb wurde Florian Gößmann zwar mit offenen Armen aufgenommen, aber so richtig einordnen konnte man ihn erst einmal nicht. „Die Kollegen waren anfangs etwas skeptisch: Einen Lehrer, der den Alltag eines Präzisionswerkzeugmechanikers kennenlernen will, sieht man bei uns nicht alle Tage“, berichtet Florian Baldus, Geschäftsführer von Spreyer, über die anfänglichen Reaktionen seiner Mitarbeiter. „Doch schon bald war klar, dass Florian Gößmann nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktischen Ehrgeiz mitbrachte. Und das hat allen gut gefallen“, so Baldus weiter. Ob an der Schleifmaschine oder in der Werkzeugvorbereitung – Florian Gößmann war stets neugierig und immer bereit, selbst Hand anzulegen. Das habe selbst die ursprünglichen Zweifler sehr beeindruckt, freut sich Baldus.
„Ich wurde sehr freundlich bei Spreyer aufgenommen“, erzählt Florian Gößmann. Er habe die Zeit im Betrieb sehr genossen und viele Anregungen sowie Ideen für seinen Unterricht mitnehmen können. Warum er sich gerne aus seiner Komfortzone herausbewegt und in die Praxis reinschnuppert: „Mir geht es darum, die Qualität meines Unterrichts und die Ausbildung der Präzisionswerkzeugmechanikerinnen und -mechaniker immer weiter zu verbessern. Wenn man die betrieblichen Abläufe und Prozesse kennt und versteht, welche Fähigkeiten und Kenntnisse im Berufsalltag gefordert sind, dann kann man seine Unterrichtsmethoden entsprechend optimieren und anpassen.“
Das Praktikum von Florian Gößmann steht auch im Zusammenhang mit einer gemeinsamen Initiative der Jakob-Preh-Schule und des FDPW, die sich für eine Verbesserung der Qualität der Ausbildung im Präzisionswerkzeugmechaniker-Handwerks stark macht.
FDPW-Geschäftsführer Wilfried Saxler freut sich deshalb sehr über den Einsatz von Florian Gößmann. „Einblicke in den betrieblichen Alltag bieten Berufsschullehrern die Möglichkeit, ihre Lehrmethoden und Inhalte praxisnah und aktuell zu gestalten, die Zusammenarbeit mit Betrieben zu stärken und ihre eigene berufliche Weiterentwicklung zu fördern. Letztlich profitieren sowohl die Lehrer als auch die Schüler von dieser praxisorientierten Weiterbildung, was zu einer qualitativ hochwertigen Ausbildung und besser vorbereiteten Fachkräften führt“, so Saxler über das Engagement des Lehrers.
Nach intensiver Praktikumserfahrung bei Spreyer ist Florian Gößmann nun wieder zurück in seiner gewohnten Umgebung – dem Klassenzimmer. Doch etwas hat sich verändert. "Dieses Praktikum hat mir nicht nur neue Kenntnisse vermittelt, sondern auch meine Begeisterung für das Unterrichten neu entfacht", freut sich der engagierte Lehrer.
Lobende Worte kommen auch von seinem Chef, dem Schulleiter Michael Wimmel: "Sein Einsatz und seine neu gewonnenen Erkenntnisse werden zweifellos dazu beitragen, die Qualität und Aktualität der Ausbildung zu verbessern. Ein gutes Beispiel dafür, wie praxisnahe Weiterbildung den Horizont eines Lehrers erweitern kann."
Text und Foto: FDPW e.V.