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Führungskräfte der Zukunft

Donnerstag | 23.07.2020

Rhön- und Saalepost vom 29.07.2020

Nach zweijähriger Ausbildungszeit an der Jakob-Preh-Schule Bad Neustadt wurden am vergangenen Donnerstag in der Aula der Schule insgesamt 31 Absolventen der drei Fachschulen verabschiedet. Die aktuellen Vorgaben zwangen die Schulleitung dazu, die Zeugnisausgabe in einem etwas eingeschränkten Rahmen durchzuführen. Statt mit Familienangehörigen oder Partnern dieses besondere Ereignis zu begehen, waren in diesem Jahr Abstand halten und Masken tragen an der Tagesordnung.

Sieben Herren und eine Dame dürfen sich nun „Staatlich geprüfte/r Elektrotechniker/in“ nennen. Weitere zehn Herren erwarben den Abschluss zum „Staatlich geprüften Techniker für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität“. In diesem Jahr waren zudem 13 Abgänger der Kommunalen Meisterschule für Schneid- und Schleiftechnik mit dabei.

Während die Techniker in zwei Jahren des Vollzeitunterrichts eine rein schulische Ausbildung genossen hatten, absolvierten die Meisterschüler die Weiterbildung zum „Schneidwerkzeugmechaniker-Meister“ in Teilzeit neben ihrer Berufstätigkeit. Die Meisterbriefe inkl. Ausbilderschein werden dann im Dezember durch die Handwerkskammer für Unterfranken überreicht, in diesem Jahr aufgrund der Umstände erstmals in Form einer virtuellen Meisterfeier. Dementsprechend erhielten die Meister-Absolventen auch „nur“ das Abschlusszeugnis der Meisterschule, während den Technikern eine ganze Reihe von Zertifikaten und Bescheinigungen übergeben wurden. So erlangten zehn Teilnehmer durch eine Zusatzprüfung die allgemeine Fachhochschulreife. Fast alle Absolventen hatten sich zusätzlich der Ausbildereignungsprüfung unterzogen, weiterhin wurden SAP- und Hochvolt-Zertifikate ausgehändigt.

Schulleiterin Christine Götz beglückwünschte die Absolventen zu deren Abschluss und stellte das Engagement heraus, das die Schüler gerade in diesem schwierigen Corona-Schuljahr an den Tag gelegt hätten. „Lernen zuhause“ in der Zeit der Schulschließungen habe mit den Fachschülern gut funktioniert, alle hätten sich schnell auf die veränderte Situation eingestellt und über Videounterricht und Lernplattformen konnte viel Unterrichtsstoff vermittelt werden. Die Schulleiterin lobte den Zusammenhalt und das gemeinsame Ziel, zu einem guten Abschluss zu kommen.

Bruno Altrichter, der stellvertretende Landrat des Landkreises Rhön-Grabfeld freute sich sehr, bei dieser Gelegenheit den Landkreis vertreten zu dürfen. Er gratulierte den Absolventen herzlich zu deren Erfolg und betonte, dass die Jakob-Preh-Schule in Bad Neustadt mit ihren besonderen Bildungsangeboten einen hohen Stellenwert im Landkreise einnehme. Das Schulsystem hierzulande biete zahlreiche Möglichkeiten, sich weiterzubilden und zu spezialisieren. Die Jakob-Preh-Schule wäre ein hervorragendes Beispiel dafür. Mit ihrem bundesweiten Einzug wäre die Meisterschule für Schneid- und Schleiftechnik sogar einmalig in ganz Deutschland.

Nach der Zeugnisübergabe wurden die Klassenbesten Alexander Kühne, Maximilian Stäblein und Jakob Suckfüll mit einer Urkunde und einem Gutschein des Freundes- und Fördervereins bedacht. Sebastian Emes, Daniel Pohl, Maximilian Stäblein und Jakob Suckfüll wurden darüber hinaus für besonders gute Leistungen mit dem begehrten Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet. Der Meisterpreis für die Schneidwerkzeugmechaniker-Meister wird erst zu einem späteren Zeitpunkt ausgegeben.

Stellvertretend für das Lehrerkollegium richtete der Fachschul-Koordinator Markus Weiglein das Wort an die Versammelten und ließ die beiden Schuljahre humorvoll Revue passieren. Es wurde deutlich, dass der diesjährige Abschlussjahrgang bei den Lehrkräften in guter Erinnerung bleiben wird. Die Zusammenarbeit empfand Weiglein als sehr angenehm und eine Bereicherung für das Schulleben. Auch wenn es während des Jahres einmal vorkam, dass Schüler Kritik an der einen oder anderen Regelung übten, so war diese Kritik doch immer konstruktiv und sachlich begründet. Weiglein lobte das Engagement der Schüler bei den vielfältigen Aktionen und Projekten in den zurückliegenden zwei Jahren. Von der Klassenleiterin der Meisterschule, Frau Bettina Büchner, wurde eine Video-Botschaft eingespielt, da Frau Büchner an diesem Nachmittag nicht anwesend sein konnte.

Auch Vertreter der Handwerkskammer und des Prüfungsausschusses waren im Zusammenhang mit der Meisterprüfung vor Ort. Andrea Sitzmann, die Bereichsleiterin der Handwerkskammer für Unterfranken sowie Stefan Stange, der Präsident der Fachakademie für Schneid- und Schleiftechnik richteten ihre Glückwünsche an die angehenden Techniker und Meister. Sitzmann fügte an, dass sich die jungen Meister nun auch „Bachelor Professionell“ nennen dürfen.

Zu guter Letzt kamen die Schüler zu Wort. Auch sie sprachen von einer schönen, wenn auch anstrengenden Schulzeit. Man sei in den zwei Jahren zu einer echten Gemeinschaft zusammengewachsen, wo jeder jeden unterstützt habe. Besonderer Dank ging an die Lehrkräfte für deren Einsatz und die gute Zusammenarbeit, die sich zwischen Lehrern und Schülern im Laufe der Schulzeit entwickelt habe.

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