Namensgeber Jakob Preh
Jakob Preh, 1889 geboren in Kaiserslautern, kam als Leutnant des 23. bayerischen Infanterie-Regimentes zu Ende des ersten Weltkrieges im Jahre 1919 nach Bad Neustadt. Es gefiel ihm in unserem Städtchen gleich so gut, dass er sich hier niederließ. Er war der Begründer der Firma Preh, die ihren Aufstieg mit der Montage von Radiogeräten begann und die in den Folgejahren mit der Herstellung von Elektronikartikeln für die Rundfunk- und Fernsehindustrie aufgrund ihrer Qualität und Zuverlässigkeit ein hohes Ansehen im In- und Ausland erwarb.
Jakob Preh setzte sich stets für die Heranbildung qualifizierter Facharbeiter ein und führte die Errichtung der ersten Berufsschule in Bad Neustadt (1927) herbei.
Zu Kriegsende, am 07.04.1945 wurde Jakob Preh bei dem Versuch, die Stadt Bad Neustadt kampflos und unversehrt an die Alliierten zu übergeben, von einem Angehörigen der SS aus dem Hinterhalt erschossen.
Die Firma Preh hat das Anliegen Jakob Prehs bis heute weitergetragen und sich stets in der beruflichen Bildung engagiert. Die Firma ist heute international bekannt für ihre hochwertigen Produkte im Bereich der Automobil- und Industrieelektronik sowie in der Industrieausrüstung.
Am 25. September 1995 beschloss der Kreisausschuss des Landkreises Rhön-Grabfeld ohne Gegenstimme, unserer Schule den Namen dieses verdienstvollen Unternehmers und engagierten Kommunalpolitikers zu übertragen. Mit der durch den damaligen Staatsminister Hans Zehetmaier vom 22. Februar 1996 ausgestellten Urkunde wurde die Namensverleihung vollzogen. Am 13. Juni 1996 fand im Rahmen einer Feierstunde unter Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen die offizielle Würdigung des Namenspatrons statt.
Chronik der Schule
31.08.1927 | Beschluss des Stadtrats zur Gründung einer städtischen gewerblichen Berufsschule unter der Voraussetzung einer Kostenbeteiligung von Staat und Kreis. |
19.12.1928 | Verabschiedung der Schulordnung: aus § 1: „...zur Heranbildung eines tüchtigen Handwerker- und Kaufmanns-Standes sowie zur sittlichen Erziehung und Ertüchtigung der Jugend zu einem gewerbsamen Bürgerstand ... Sie hat die Aufgabe, die Schüler im vaterländischen Geiste auf religiöser Grundlage zu körperlich, sittlich und beruflich tüchtigen Menschen zu erziehen“. |
17.04.1929 | Eröffnungsfeier - Die Berufsschule ist im Rathaus untergebracht: 1 Zeichensaal für die gewerbl. Klassen, 1 Saal für die Handelsabteilung, 2 weitere Räume für Schulleiter und Lehrmittel; 2 hauptamtliche Lehrer: Der Schulleiter und ein Diplom-Handels-Lehrer. |
1935 | Eine hauswirtschaftliche Abteilung wird angegliedert. |
1936 | Eröffnung einer eigenständigen städtischen Berufsschule in Mellrichstadt. |
1939 | Zusammenschluss mit Königshofen i. Grabfeld (Verbandsberufsschule Neustadt/Saale). |
1944 - 1947 | Kein Unterrichtsbetrieb |
1949 | Gründung einer Landwirtschaftlichen Berufsschule in Bad Neustadt. |
1950 | Neubau der Berufsschule in der Otto-Hahn-Straße, Baukosten samt Einrichtung: 368.000 DM. |
1954 | Gründung einer gewerblich-kaufm.-hausw. Berufsschule in Königshofen/Grabfeld. |
1964 | Einrichtung der Berufsaufbauschule (damals 3-jährig: 2 Jahre Teilzeit, 1 Jahr Vollzeit). |
1965 | Wegen des Platzmangels wird ein Neubau in der Poststraße beschlossen. |
1968 | Beschluss im Kreistag über den Neubau; Vergabe der Rohbauarbeiten an der Berufsschule für 4,6 Mio DM. |
01.09.1969 | Grundsteinlegung in Anwesenheit von Ministerpräsident Dr. Alfons Goppel und Regierungspräsident Dr. Robert Meixner. |
20.11.1970 | Richtfest |
1970 | Auflösung der Berufsschule Königshofen, Aufnahme der betroffenen Schüler in die Berufsschule Bad Neustadt. |
1970 | Gründung einer Fachoberschule mit je einer 11. und 12. Klasse mit Unterbringung im Gymnasium. |
1971 | Auflösung der Landwirtschaftlichen Berufsschule Bad Neustadt. |
09.12.1971 | Einweihung und Übergabe des neuen Schulhauses der Berufsschule durch Staatsminister Anton Jaumann. |
1971 | Umzug der Fachoberschule in das neue Schulgebäude der Berufsschule (jetzt mit 7 Klassen – Fachrichtungen Technik, Wirtschaft und Sozialwesen). |
1971 | IHK und HWK errichten in der Berufsschule Ausbildungszentren. |
1972 | Gebietsreform: Die Landkreise Bad Neustadt, Königshofen und Mellrichstadt werden zusammengelegt - es entsteht der Landkreis Rhön-Grabfeld. |
1973 | Die selbständige gewerbl., kaufm., hauswirtsch. Berufsschule Mellrichstadt wird umgewandelt in eine Außenstelle von Bad Neustadt. |
1974 | Verstaatlichung der Kreisberufsschule Bad Neustadt. Lehrkräfte werden Beamte des Freistaates Bayern. |
1974 | Einführung des Berufsgrundschuljahres in Vollzeit in verschiedenen Fachbereichen. |
28.07.1979 | Festakt zur 50-Jahr-Feier der Berufsschule Bad Neustadt. |
1980 | Einführung der Landesfachsprengel für Drechsler und Holzbildhauer an der Außenstelle sowie für Messerschmiede und Federmacher an der Stammschule. |
1981 | Einführung des Vollzeitunterrichts in der Berufsaufbauschule (Dauer jetzt 1,5 Jahre). |
1981 | Verlagerung der gesamten kaufm. Abteilung nach Mellrichstadt, im Gegenzug gewerblich-technische Klassen von Mellrichstadt nach Bad Neustadt. |
1983 | Einführung der EDV in der Schulverwaltung. |
19.06.1986 | Festakt zur 50-Jahr-Feier der Außenstelle Mellrichstadt. |
1987 | Verkürzung der Berufsaufbauschule auf ein Jahr Vollzeitunterricht. |
1990 | Schülerzuwachs in den Folgejahren nach der Grenzöffnung durch Zustrom aus Thüringen. |
1991 | Umzug der Fachoberschule in die neuen Räume in der Otto-Hahn-Straße. |
1992 | Gründung eines Freundes- und Fördervereins der Staatlichen Berufsschule Bad Neustadt. |
1994 | Erstmalige Durchführung der Meisterausbildung im Schneidwerkzeugmechaniker-Handwerk in den Räumen der Berufsschule. |
13.06.1996 | Feierlichkeiten und Tag der offenen Tür anlässlich der Namensverleihung „Jakob-Preh-Schule“ nach dem Begründer der Fa. Preh und Förderer der beruflichen Bildung. |
1996 | Auflösung der Berufsaufbauschule. |
1998 | Einführung der Meisterausbildung im Drechsler-Handwerk in den Räumen der Berufsschule Bad Neustadt. |
1999 | Errichtung der bereits beim Bau der Berufsschule geplanten Dreifach-Turnhalle neben der Berufsschule zur Nutzung durch die beruflichen Schulen im Schulzentrum. |
Ab 2001 | Beginn einer Umstrukturierungsphase im Zuge der Kompetenzzentrenbildung; Berufsschulen sollen wettbewerbsfähige Bildungseinrichtungen werden, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren und dort sehr kompetent arbeiten. In diesem Zusammenhang erfolgt in den Folgejahren eine Verlagerung von teilweise ganzen Fachbereichen an andere Schulen. Die Berufschule Bad Neustadt wird ein Kompetenzzentrum für Metall- und Elektroberufe sowie für kaufmännische Berufe. Damit einhergehend erfolgen umfangreiche Umbaumaßnahmen und die Modernisierung von Räumen und Ausstattung. |
2003 | Gründung einer 1-jährigen Berufsfachschule für Metallbau als Maßnahme zur Bekämpfung des akuten Lehrstellenmangels. |
21.10.2004 | Festakt anlässlich der 75-Jahr-Feier der Berufsschule. |
2007 | Einführung eines Dual-Studienganges (Ausbildung + FH-Studium) im Ausbildungsberuf Mechatroniker/in. |
2009 | Gründung einer kommunalen Meisterschule für Schneid- und Schleiftechnik in den Räumen der Jakob-Preh-Schule. |
2009 | Durchführung von Zertifikatslehrgängen als Fortbildungsangebot im Bereich der Schneid- und Schleiftechnik. |
2009 | Einrichtung einer zweijährigen Staatlichen Fachschule für Elektrotechnik an der Jakob-Preh-Schule. |
2010 | Bad Neustadt wird Bayerns erste Modellstadt für Elektromobilität, die Jakob-Preh-Schule ergänzt in diesem Zusammenhang ihr Bildungsangebot. |
2010 | Beginn einer energetischen Generalsanierung des Bad Neustädter Schulgebäudes. Bis zum endgültigen Abschluss vergehen etwa 8 Jahre. |
2011 | Gründung einer Schulpartnerschaft mit einer chinesischen Berufsschule. |
2012 | Einrichtung einer zweijährigen Staatlichen Fachschule für Fahrzeugtechnik und Elektromobilität an der Jakob-Preh-Schule. |
2012 | Einführung von e-Learning in der Meisterschule als Ersatz von Teilen des Präsenzunterrichts. |
2012 | Das Technologietransferzentrum Elektromobilität, eine Außenstelle des Hochschule Würzburg-Schweinfurt, erhält seinen Sitz an der Jakob-Preh-Schule. |
2012 | Die Jakob-Preh-Schule erhält den Status "Referenzschule für Medienbildung". |
2015 | Schließung der Außenstelle Mellrichstadt aufgrund rückläufiger Schülerzahlen. Das Gebäude wird zum Asylanten-Wohnheim umfunktioniert. Die Auszubildenden im Maler-Handwerk wechseln an die Berufsschule Bad Kissingen, verbliebene kaufmännische Klassen werden an der Stammschule in Bad Neustadt integriert. |
2015 | Aufgrund des großen Flüchtlingsstroms werden eigene Klassen für Asylbewerber und Flüchtlinge eingerichtet. Die Integration von Flüchtlingen stellt in den Folgejahren eine große Herausforderung für die Schule dar. |
2016 | Dem Schulleiter der Jakob-Preh-Schule wird zusätzlich die Leitung der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim übertragen. |
2017 | Die Berufswelt wird zunehmend digital. Vor diesem Hintergrund bewirbt sich die Jakob-Preh-Schule als Modellschule für das Pilotprojekt "Industrie 4.0" und wird als eine von 17 Schulen in Bayern ausgewählt. Damit verbunden ist die Zuteilung von Fördergeldern. |
2017 | Das seit Errichtung des Schulgebäudes im Jahr 1969 in den dortigen Werkstätten eingemietete Ausbildungszentrum der Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt wird geschlossen. |
2018 | Die Jakob-Preh-Schule wird Seminarschule für das Zweitfach Deutsch. |
Schulleiter von 1929 bis heute
Seit der Gründung im Jahr 1929 bis heute leiteten bislang sechs Schulleiter die Geschicke der Jakob-Preh-Schule.