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Hightech-Beruf mit Zukunft

Samstag | 16.03.2019

Rhön- und Saalepost vom 18. März 2019 (von B. Chellouche)

Weite Wege zur Freisprechung nahmen die 44 Schneidwerkzeugmechaniker auf sich, um gemeinsam in der Jakob-Preh-Berufsschule das offizielle Ende ihrer Ausbildung zu feiern. Zeugnisübergabe und Ehrungen standen an.

Zweieinhalb Jahre lang besuchten sie blockweise die Berufsschule, um hier die wichtige Theorie zu ihrem Hightech-Beruf Schneidwerkzeugmechaniker zu erlernen. In der gut ausgestatteten Werkstatt bekamen sie dann den letzten Schliff, um ihre Gesellenprüfung zu bestehen. Bundesrepublikweit findet nur hier in Bad Neustadt der Blockunterricht für Schneidwerkzeugmechaniker statt, da hier auch die entsprechenden Fachlehrer mit ihren umfangreichen Kenntnissen zu finden sind. Aus Bayern besuchten 15 Schüler die Jakob-Preh-Schule, Baden-Württemberg schickte 19, Nordrhein-Westfalen vier, Thüringen drei, je zwei kamen aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein, mit einem Schüler konnten Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt punkten.

Dass so viele Absolventen nach Bad Neustadt gekommen waren, freute Schulleiterin Christine Götz sehr. Auch die guten Ergebnisse der Prüfung könnten sich sehen lassen. Sie hätten ihr Bestes gegeben, nun könnten sie dafür die Früchte ernten, auch wenn es manchmal viel Schweiß gekostet hätte, sagte sie. Die Freisprechung sei das Ende einer wichtige Etappe. Durchhaltevermögen und Teamgeist hätten ihnen die Lehrer beigebracht. Jetzt müssten sie selbst Verantwortung übernehmen. Schneidwerkzeugmechaniker sei ein wunderbarer Beruf, ein Hightech-Beruf mit Zukunft. Christine Götz dankte den Betrieben für die Begleitung und die gute Zusammenarbeit mit der Schule, und den Lehrern für ihr großes Engagement. „Sie werden ihren Beruf lieben“, rief sie den Absolventen zu.

Landrat Thomas Habermann würdigte den festlichen Akt. „Er wird ihnen in Erinnerungen bleiben“, sagte er. Der Begriff Freispruch habe mit der europäischen Geschichte zu tun. Lehrlinge standen früher in Abhängigkeit, finanziell und persönlich, von ihrem Meister. Nach der Lehre war der Lehrling dann „frei“ und musste Verantwortung übernehmen. Jetzt sei es umgekehrt, sagte Habermann. Der Betrieb sei abhängig von den Auszubildenden, es entstünde eine Partnerschaft. „Der Betrieb braucht Sie – Sie brauchen den Betrieb. In einem Hightech-Land wie Deutschland muss jeder an seinem Platz maximale Qualität erbringen, dann ist er vorne mit dabei“, so der Landrat. Mit einer besonders guten Ausstattung könne die Schule dafür beste Voraussetzung schaffen. „Wir wollen in Bad Neustadt nicht Durchschnitt sein. Wir wollen mehr sein.“ Landrat Thomas Habermann dankte den Betrieben deutschlandweit für die verantwortungsvolle Ausbildung. Den Wohnheimen dankte er für die gute Betreuung der Schüler. Den Lehrern dankte er für ihr Engagement. Den Schülern gratulierte er für das „hervorragende Gemeinschaftswerk.“

Michael Bissert, Vizepräsident der Handwerkskammer Unterfranken, sprach von der Ehre, bei der Freisprechung der Schneidwerkzeugmechaniker dabei zu sein. Die Absolventen sollten stolz auf sich sein. „Nutzen Sie die Wege, die Ihnen offen stehen“, sagte er und mahnte an, sie sollten das Feiern nicht vergessen. „Genießen Sie den Tag, es ist Ihrer.“

Stefan Stange, Obermeister der Messerschmiede-Innung Dresden, sagte, es sei immer wieder schön, nach Bad Neustadt zur Freisprechung eingeladen zu werden. Die Auszubildenden hätten nun ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und könnten stolz auf die guten Ergebnisse sein. Er dankte den Lehrern für ihr Engagement. Jetzt müssten die jungen Leute beweisen, was sie gelernt hätten. „Gehen Sie Ihren Weg weiter“, rief er ihnen zu und gratulierte zur bestandenen Facharbeiterprüfung.

Auf die offizielle Freisprechung durch Oliver Gayer, Obermeister der Schneidwerkzeugmechaniker-Innung Nordbayern, folgte die Zeugnisübergabe an die einzelnen Absolventen. Als Klassenbeste wurden Julia Küth, MSM 13 a, und Dennis Bitsch, MSM 13 b, geehrt. Kurz fasste sich Dennis Bitsch, der den Dank der Schüler in seiner Rede zum Ausdruck brachte. Den Dank an die Lehrer für die Unterstützung, den Dank an die Betriebe, die mir Rat und Tat während der Ausbildungszeit zu Seite standen. Sie seien stolz, ein Teil des Mittelstandes in Deutschland zu sein. Alle Anwesenden hätten Großes geleistet. Mit den Worten „Ich habe fertig“ beendete er seine Rede.

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunden durch ein Ensemble der Berufsfachschule für Musik Bad Königshofen.

Die erfolgreichen Absolventen:

Domenique Adolph (Fa. Giesser, Winnenden), Jacobo Arshad Botas (Fa. Lohmüller und Feil, Albstadt), Deni Batalov (Fa. Fraisa, Willich), Tobias Beck (Fa. Gühring Albstadt), Tobias Bertich (Fa. ALMÜ, Zell u.A.), Dennis Bitsch (Fa. Ritzhaupt, Rauenberg), Marius Börker (Fa. Kanne, Northeim), Kevin Conzelmann (Fa. Hufschmied, Bobingen), Lamin Darboe (Fa. Marek, Künzelsau), Christoph Domnick (Fa. Märklen, Neckarsulm), Simon Dury (S&B Werkzeugtechnologie, Tuttlingen), Nico Frenzel (Schleiferei Stange, Neustadt in Sachsen), Adrian Friedrich (Fa. Gühring, Albstadt), Sebastian Haase (Fa. M&R, Berlin), Philipp Hamann (Fa. Zecha, Königsbach), Fabian Heinbach (Fa. Mader, Pfaffenhausen), Gregor Hübscher (Fa. Renzelmann, Bremen), Philipp Knoll (Inovatools, Kinding), Teo Krause (Fa. Filbrich, Greifswald), Danny Krüger (Fa. Leistner, Stützengrün), Julia Küth (Fa. Weisskopf, Meiningen), Abdullah Lale (Fa. Huber, Pfaffenhofen), Henrik Lauf (Fa. Müller, Sien), Leon Martinschledde (Fa. DMD, Rietberg), Thomas Mathissen (Fa. Linner, Wolnzach), Carolin Nicolai (ZOM, Magdeburg), Bjarne Peters (Fa. Kock, Moorrege), Adrian Rein (Fa. Wunschmann, Rottenburg), Andreas Reiner (Fa. Schlenker, Böbingen), Florian Rottenfußer (Fa. WEMA, Pfaffenhofen), Adrian Schulz (Fa. Müller, Sien), Lars Steinmann (Fa. Kopp, Lindenfels), Stefan Stober (Fa. Nipper, Lastrup), Sebastian Stumpf (Inovatools, Kinding), Achdan Taramov (Inovatools, Kinding), Adam Taramov (Inovatools, Kinding), Michael Wächter (Fa. Fuchs, Nittenau), Benedikt Wallner (Fa. WEMA Pfaffenhofen), Maxim Conrad (Fa. Rothenaicher Schneidwerkzeuge, Erkheim), Sandra Hartan (Fa. Huber Pfaffenhofen), Oliver Haspel (Fa. Neumann & Haspel, Ettlingen), Manuel Maag, (Fa. Gühring, Albstadt), Anne-Kathrin Schmidt (Fa. GFE, Schmalkalden), Florian Zahn (Fa. Erdelt, Wadersloh).

Foto: Diese Damen und Herren dürfen sich ab jetzt „Schneidwerkzeugmechaniker/in“ nennen. In der Jakob-Preh-Berufsschule fand in einer Feierstunde die Freisprechung statt. 

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