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Der lange Weg

Donnerstag | 03.12.2020

Rhön- und Saalepost vom 04.12.2020

Die Ausstellung „Der lange Weg – Stationen einer HIV-Infektion“ gastiert vom 24. November bis 18. Dezember 2020 in der Aula der Jakob-Preh-Schule in Bad Neustadt a.d. Saale

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts lebten Ende des Jahres 2019 in Bayern rund 12.000 Menschen mit dem HI-Virus (deutschlandweit ca. 90.700 Personen). Den Schätzungen zufolge haben sich 2019 in Bayern rund 330 Menschen neu mit HIV infiziert. HIV und AIDS sind Begriffe, die in der Bevölkerung heute fast jeder kennt. Befragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema "AIDS im öffentlichen Bewusstsein" zeigen einen hohen Wissensstand über Infektionsrisiken und Schutzmöglichkeiten. Doch nur wenige Menschen wissen, wie HIV-Positive leben. Infizierte erfahren immer wieder Zurückhaltung, Berührungsängste und im schlimmsten Fall Ablehnung.

Genau hier setzt die Ausstellung „Der lange Weg – Stationen einer HIV Infektion“ an. Sie beschreibt mit elf Figuren in Form menschlicher Silhouetten die unterschiedlichen Phasen einer Infektion und gibt einen Einblick in die Sorgen und Nöte Betroffener. Dabei wird anhand von Zitaten anschaulich verdeutlicht, dass der Umgang mit der Diagnose „HIV-positiv“ eine ständige Auseinandersetzung bedeutet, aber auch, dass Hoffnung besteht und ein Leben mit HIV lebenswert ist. Ziel der Ausstellung ist die Sensibilisierung für die Thematik, für die Bedeutung des Schutzes vor einer Infektion und für die Situation Betroffener. Es soll für einen solidarischen, vorurteilsfreien Umgang mit Infizierten geworben werden.

 

Aktionen zum Welt-AIDS-Tag gehören schon seit einigen Jahren fest zum Präventionsangebot der Jakob-Preh-Schule; die bunt gestaltete Ausstellung soll dieses ergänzen. „Im Sinne des Bildungs- und Erziehungsauftrages von Schule ist es wichtig, mit den Schülerinnen und Schülern über die Themen AIDS und HIV zu sprechen, sowie ihre Fragen hierzu zu klären“, erläutert die Schulleiterin Christine Götz-Hannemann und ergänzt: „Die Ausstellung ist ein guter Impulsgeber dafür, sie rückt das Thema ins Bewusstsein und regt zum Nachdenken an.“ Außerdem sei sie froh, dass auch in Zeiten der Corona-Pandemie eine Möglichkeit gefunden wurde, ein adäquates Programm passend zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember 2020 auf die Beine zu stellen. Am 2. Dezember 2020 waren zwei Mitarbeiterinnen der AIDS-Beratung Unterfranken, die ihren Sitz in Würzburg hat, in einigen Klassen unterwegs, um die Schülerinnen und Schüler noch mit vertiefenden Informationen zum Thema HIV/AIDS zu versorgen und Raum für Fragen und Diskussionen zu geben.

Die Ausstellung samt verschiedener „Give-Aways“ wird vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) kostenlos zur Verfügung gestellt. Aufgrund des derzeitigen Infektionsgeschehens ist es leider nicht möglich, eine Besichtigung der Ausstellung auch für schulfremde Personen zu ermöglichen.

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