Der Religionsunterricht

Warum Religionsunterricht an der Berufsschule?

Die Hinführung junger Menschen in die Arbeitswelt kann sich nicht nur auf die Vermittlung beruflicher Kompetenzen beschränken. Dazu gehört auch die Förderung in ihrer charakterlichen Entwicklung, in ihrer Verantwortungsbereitschaft, in ihrer Gemeinschaftsfähigkeit und ihrer Suche nach Sinn und erfülltem Leben. Persönliche und soziale Kompetenzen sind schnell gefordert, sie zu erlernen, sie einzuüben ist oft ein mühsamer Prozess. Dafür legt der Religionsunterricht wesentliche Grundlagen. 

Worum geht’s in „Reli“?

Die Auszubildenden befinden sich in einer Phase der Neuorientierung.

  • Die Loslösung vom Elternhaus, die Bestimmung der Lebensziele, das Zurechtfinden in Gesellschaft und Beruf werden von entscheidender Bedeutung.
  • Fragen um Partnerschaft, Liebe und Sexualität, aber auch die Erfahrung von Krankheit, Leid und Tod bewegen junge Menschen.
  • Der Religionsunterricht bietet die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben, mit anderen Religionen sowie mit neu- und pseudoreligiösen Bewegungen.
  • Auch Probleme, die Jugendliche beunruhigen, z.B. die Bedrohung des Friedens, die Frage nach sozialer Gerechtigkeit, die Zerstörung der Umwelt, die Gefährdung durch Alkohol und Drogen und die Manipulation am menschlichen Erbgut, werden thematisiert.
  • So bietet der Religionsunterricht  Information und Stellungnahme, ein Forum für Gespräch und Erfahrungsaustausch, für Standortfindung und Einübung von Dialog und Toleranz, für eine gemeinsame Suche nach überzeugenden Werten und sinnvollem Engagement.

Wesentlich dabei ist die Person des Religionslehrers. Es ist für die jungen Menschen wichtig, auch in der Berufsschule erfahren zu können, dass jemand da ist, der ein offenes Ohr für sie hat und sie in ihrer Suche nach Antworten auf Lebens- und Glaubensfragen ein Stück weit begleitet.

Allianz für den Religionsunterricht 

Am 7. Mai 2012 unterzeichneten die Vertreter der beiden Kirchen, der Handwerkskammern und Gewerkschaften in einem Festakt eine gemeinsame Erklärung zum Religionsunterricht. Die Erklärung betont die große Bedeutung des Religionsunterricht für die Berufsschulen. In der Berufsschule ist der Religionsunterricht ein wesentlicher Bestandteil der beruflichen Bildung. Fünf Punkte verdeutlichen dies:

1. Kompetenzen fördern
2. Schülerinnen und Schüler stärken
3. Lebensmöglichkeiten eröffnen
4. Fachliche Bildung und Religionsunterricht ergänzen einander
5. Religionsunterricht als gemeinsames Anliegen

Die Lehrpläne für die Fächer evangelische und katholische Religionslehre können über diesen Link beim Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) eingesehen werden. 

Ethik-Unterricht

In unserem Fach versuchen wir die Suche junger Menschen nach einer verlässlichen moralischen Orientierung in der Welt von heute zu unterstützen. Hier bietet der Ethikunterricht Raum, um Fragestellungen zu untersuchen, zu diskutieren und mögliche Handlungsansätze aufzuzeigen. Dabei gehen wir davon aus, dass Menschen in alltäglichen und besonderen Situationen eine ethische Kompetenz benötigen, um wichtige Entscheidungen treffen zu können.

Im Ethikunterricht steht neben dem Erwerb von Wissen über Religionen, Weltanschauungen und Menschenbildern, ein Motivation förderndes Lernen im Mittelpunkt. Durch das Einüben von Perspektivwechseln werden die Schüler dazu ermutigt, Verantwortung zu übernehmen und  Neuem und Anderem tolerant gegenüber zu treten.

Rat und Hilfe

Die Lehrkräfte der Schule sind Ansprechpartner bei Problemen und Ängsten, die das Leben eines jungen Menschen belasten können. Daneben gibt es auch außerhalb der Schule zahlreiche Stellen, bei denen man sich Rat holen kann. Eine Auswahl von hilfreichen Stellen haben wir hier zusammengestellt.